K -News vom 07.03.2008

Partnerschaft mit Hyundai beim Concept Car „i-mode“


Sein sportliches Profil verleiht ihm einen einzigartigen Ausdruck. Direkt auffällig ist sein neues Türkonzept, das ohne B-Säule auskommt. Das Cockpit verspricht Fahrspaß. Die Rede ist vom HED-5 „i-mode“. Das neue Concept Car von Hyundai vereint die Vorteile eines Vans und einer Limousine. Wesentliche Highlights des „i-mode“ sind das Resultat einer engen Entwicklungspartnerschaft zwischen Hyundai und der Bayer MaterialScience AG. „Für uns war es eine besondere Herausforderung, gemeinsam mit einem der größten und am stärksten wachsenden internationalen Automobilhersteller an einem seriennahen Concept Car zu arbeiten. Wir konnten am Fahrzeug eindrucksvoll unsere neu entwickelten Materialien und unser Know-how bei innovativen Verfahren der Kunststoffverarbeitung demonstrieren“, erklärt Dr. Klaus Zander, für Hyundai zuständiger Key Account Manager bei Bayer MaterialScience. „Hyundai suchte einen Partner, der unser automobiles Denken versteht. Bayer MaterialScience war die richtige Wahl“, betont Helmut Weixner, Head of Engineering Design bei Hyundai Motor Europe.


Polycarbonat-Scheiben – Gewichtsersparnis und mehr Designfreiheit

Direkt ins Auge fällt beim „i-mode“ seine Transparenz. Er ist mit insgesamt elf Verscheibungsbauteilen aus Makrolon® ausgestattet. Aus dem Polycarbonat von Bayer MaterialScience bestehen neben der Front- und Heckscheibe vier bewegliche und zwei unbewegliche Seitenscheiben, zwei Ausstellfenster und das große Dachmodul. Entscheidend für den Einsatz des Hightech-Thermoplasten waren die großen Designfreiheiten, die er eröffnet. Zum Beispiel läuft die Heckscheibe in das Dach über. „Sie zeigt deshalb einen fast rechtwinkligen Umbug, was mit Glas nicht zu machen gewesen wäre“, so Ulrich Grosser, Konstruktionsexperte von Bayer MaterialScience. Das Dachmodul besteht aus zwei langen Scheiben, die von einem schmalen Mittelstreifen getrennt sind. In beiden Scheiben verläuft jeweils eine scharfe Kante, die in die Heckscheibe übergeht. Dieses Stylingelement, das die Dynamik des Fahrzeugs unterstreicht, wäre ebenfalls nicht mit Glas umsetzbar gewesen.

Wegen der Vielzahl und Größe der Scheiben musste außerdem ein im Vergleich zu Glas deutlich leichterer Werkstoff her. „Mit unserem Polycarbonat lassen sich Scheiben umsetzen, die um bis zu 50 Prozent leichter sind als ihre Pendants aus Glas“, so Grosser.

Für einen bei Sonnenhitze wirksamen Wärmeschutz im Innenraum des „i-mode“ sorgt eine neue Generation IR-absorbierender, transparenter Farben, die auf Makrolon® abgestimmt sind. Die mit ihnen ausgerüsteten Scheiben absorbieren bei vergleichbarer optischer Transmission die Wärmestrahlung der Sonne besser als bestimmte Glastypen. Zusätzlich bieten sie im Gegensatz zu ihren Pendants aus Glas einen wirksamen Schutz vor UV-Strahlung.

Als Marktführer im Bereich der Automobilverscheibung mit Polycarbonat unterstreicht Bayer MaterialScience mit dem "i-mode" erneut seine Vorreiterrolle als Entwicklungspartner auf der Rohstoffseite – mit einem umfassenden Know-how entlang der gesamten Entwicklungs- und Produktionskette.


Selbstheilender 2K-PUR-Decklack – Kratzer, die wieder verschwinden

Die Karosserie des „i-mode“ erscheint in einem edlen Silber-Metallic-Ton namens „Topaz Silver“. In dem Lackaufbau feiert ein 2K-Polyurethan(PUR)-Decklack auf Basis von Rohstoffen von Bayer MaterialScience Premiere. Seine Besonderheit: Er ist außergewöhnlich kratzfest und zugleich selbstheilend. Kleine Kratzer „zerfließen“ unter Einfluss von Sonnenwärme und verschwinden so wieder. Dadurch behält der Lack länger sein neuwertiges Aussehen. Eine hohe Kratzfestigkeit und die Fähigkeit zu Selbstheilung sind kein Widerspruch in sich. Vielmehr lässt sich diese Eigenschaftskombination durch einen geschickten Eingriff in das molekulare Netzwerk des Lackes erreichen. Die Kratzfestigkeit eines PUR-Lackes nimmt zu, wenn die Dichte des molekularen Netzwerkes erhöht wird. Damit der Lack dabei nicht versprödet, müssen die Bereiche zwischen den Verknüpfungspunkten des Netzwerkes elastisch gestaltet werden. „Dies gelingt mit dem neuen, hochfunktionellen Härter Desmodur® XP 2679. Er bildet mit geeigneten Polyolen Desmophen® – dem zweiten Basisrohstoff dieses PUR-Lackes – ein engmaschiges Netz mit elastischen Netzbögen aus“, so Dr. Markus Mechtel, Fachmann für Karosserielacke bei Bayer MaterialScience. Der resultierende PUR-Klarlack ist nicht nur kratzfest und selbstheilend, sondern auch noch sehr chemikalienbeständig. Und er ist umweltfreundlich: Denn er wird mit einem hohen Gehalt an Lackpolymeren und nur geringen Anteilen an organischen Lösemitteln formuliert.


PUR-Softfeel-Lack – optimierte Beständigkeit im Dauergebrauch

Eine Freude für den Tastsinn sind im Innenraum des „i-mode“ Softfeel Coatings, die auf einer neuen Generation der PUR-Lackrohstoffe Bayhydrol® und Bayhydur® basieren. Mit ihnen sind verschiedene Kunststoff-Bedienelemente und -Oberflächen beschichtet. Sie verleihen den „kalten“ Oberflächen eine weiche, warme und daher grifffreundliche Haptik. „Unsere neuen PUR-Rohstoffe ergeben im Sprühverfahren Softtouch-Oberflächen, die eine deutlich erhöhte Dauergebrauchs- und Alterungsbeständigkeit zeigen und bei heller Einfärbung auch unter starker Hitzeeinwirkung kaum vergilben“, erläutert Dr. Christoph Irle, Experte für Softtouch-Lacke bei Bayer MaterialScience. Die Oberflächen sind matt, so dass der Fahrer nicht durch störende Lichtreflexionen irritiert werden kann. Ein weiterer Pluspunkt der Lacke ist ihre Umweltfreundlichkeit: Denn sie sind Wasserlacke. Die PUR-Rohstoffe enthalten keine Weichmacher, was mit dazu beiträgt, dass die Lacke mit sehr niedrigen Emissions- und Fogging-Werten aufwarten.


LED-Scheinwerferoptiken – Polycarbonat besser als PMMA und Glas

Scheinwerfer mit Licht emittierenden Dioden (LED) als Lichtquelle sind im Automobilbau besonders wegen des geringen Energieverbrauchs und der hohen Lebensdauer der LEDs im Kommen. Auch der „i-mode“ ist mit ihnen ausgestattet. Das Bündeln und Fokussieren des Abblend- und Fernlichtes übernimmt dabei jeweils eine spezielle Kollimatoroptik aus Makrolon®. „Als Material für diese Präzisionsoptiken hat Polycarbonat zahlreiche Vorzüge gegenüber Glas und PMMA. Im Vergleich zu Glas ist es leichter und muss nicht poliert werden. Außerdem sind die filigranen Linsengeometrien präziser und wirtschaftlicher umsetzbar als mit Verfahren für Glas“, erläutert Dr. Martin Döbler, Experte für Kunststoffoptiken bei Bayer MaterialScience. Verglichen mit PMMA ist Makrolon® nicht nur wärmeformbeständiger und zäher, es hat auch einen größeren Brechungsindex. Deshalb können mit ihm die Kollimatoroptiken dünner gefertigt werden. Wegen der großen Einsatzchancen von Makrolon® in LED-Fokussieroptiken hat Bayer MaterialScience umfangreich in spritzgusstechnisches Know-how investiert. „Wir sind mittlerweile in der Lage, Komponenten für Fokussieroptiken in hoher Präzision aus speziellen, maßgeschneiderten Typen von Makrolon® zu fertigen. Das Profil des Lichtes, das die Optiken abstrahlen, korreliert sehr exakt mit der Simulation ihrer Geometrien“, so Döbler.



Wesentliche Highlights des „i-mode“ sind das Resultat einer engen
Entwicklungspartnerschaft zwischen Hyundai und der Bayer MaterialScience -
Bild: Hyundai



Der „i-mode“ ist mit insgesamt elf Verscheibungsbauteilen aus Makrolon®
ausgestattet. Aus dem Polycarbonat bestehen neben der Front- und Heckscheibe
vier bewegliche und zwei unbewegliche Seitenscheiben, zwei Ausstellfenster und
das große Dachmodul. - Bild: Hyundai



Eine Freude für den Tastsinn sind im Innenraum des „i-mode“ Softfeel Coatings,
die auf einer neuen Generation der PUR-Lackrohstoffe Bayhydrol® und Bayhydur®
basieren. Mit ihnen sind verschiedene Kunststoff-Bedienelemente und -Oberflächen
beschichtet. - Bild: Hyundai



Der „i-mode“ ist mit LED-Scheinwerfern ausgestattet. Das Bündeln und
Fokussieren des Abblend- und Fernlichtes übernimmt dabei jeweils eine spezielle
Kollimatoroptik aus Makrolon®. - Bild: Hyundai


Kontakt: 
Bayer MaterialScience AG
www.bayerbms.de

 




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